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Corona und ADHS

Die besonderen Schwierigkeiten von Kindern mit ADHS

von Dr. Edith Wölfl

Ein Fachbeitrag aus neue AKZENTE 118, 1/2021

In der Debatte um Schwierigkeiten von Kindern in der Schule spielt die ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts–Störung bzw. das -Syndrom) eine herausragende Rolle. Regelmäßig wird ADHS von Lehrkräften aller Schularten immer noch als eine der größten pädagogischen Herausforderungen genannt.

Zunächst sah es so aus, dass durch die Regelungen, die aufgrund der Corona-Pandemie getroffen wurden – Abstand halten, Hygiene, Maskentragen – manche Probleme, die Kinder mit ADHS in der Schule haben, gemildert würden. Durch die Abstände kam es zu weniger Konflikten, die Markierung von Wegen und Orten kam ihnen ebenfalls entgegen und die Masken führten vielleicht sogar zu einer gewissen Bremse der Impulsivität. Außerdem sind Kinder mit ADHS häufiger in Krisen, sodass ihnen vermutlich zunächst die Veränderungen gar nicht so auffielen. Sie haben durch ihr Störungsbild eine gewisse Krisenerfahrung mitgebracht, die das Aushalten der Veränderung zu Beginn der Pandemie auch ein Stück weit erleichtern konnte. Auf der anderen Seite verlangt genau dieses Störungsbild nach Halt und struktureller Sicherheit - eine ambivalente Ausgangslage für Kinder mit ADHS in Krisenzeiten wie diesen.... weiterlesen