Direkt zum Inhalt

Fünf Jahre Telefonberatung - bundesweit

Bereits im BV-AÜK gab es die Telefonberatung. So war es folgerichtig, dass wir uns im Frühjahr 2004 entschlossen, das damalige Telefonberatungsnetz fortzuführen bzw. bundesweit auszuweiten. Wir waren überzeugt, auf diese Weise dringend benötigte Hilfe im Bereich ADHS geben zu können. Wir gingen davon aus, dass wir bei den Anrufen mit sachlichen Fragen genauso wie mit verzweifeltem Hilfeersuchen rechnen mussten. Das heißt, wir mussten das Telefonberatungsnetz so gestalten, dass Anrufende in Notsituationen jederzeit einen Ansprechpartner finden können.

Unser Ziel war es, in jedem Bundesland erreichbar zu sein für Betroffene und alle, die mit Betroffenen Umgang haben (wie z. B. Familien, Erzieher, Lehrer, Therapeuten, Behörden, etc.). Dieses Ziel konnten wir verwirklichen.
Die erste Fortbildungs- und Schulungsveranstaltung des ADHS Deutschland für 16 ehrenamtlich arbeitende Telefonberater/innen fand im November 2004 statt. Unser Mitarbeiterstab konnte inzwischen auf über 30 Beraterinnen und Berater erweitert werden. Damit ist eine Einrichtung entstanden, die in unserem Verband neben den Selbsthilfegruppen eine zweite wichtige Säule in der Hilfe zur Selbsthilfe anbietet. Ein Telefonat ist häufig der erste Schritt, noch vor dem Besuch einer Selbsthilfegruppe, auf die wir in unseren Gesprächen auch immer wieder hinweisen.

Im Unterschied zum Besuch einer Gruppe ist eine telefonische Beratung immer sofort und individuell. Von Vorteil ist auch die Anonymität, die eine Kontaktaufnahme erleichtert. So erhalten Anrufende einen anderen Gesprächsrahmen als in einer Selbsthilfegruppe.

Von anderen Beratungstelefonen unterscheiden wir uns, weil wir auf das Thema ADHS spezialisiert sind und entsprechend detaillierte Auskunft geben können. Gemeinsam ist, dass die Beratung sehr häufig eine Krisenintervention erfordert.

Unsere Telefonberater/innen sind ehrenamtlich tätige Mitglieder des ADHS Deutschland, die aus verschiedenen Altersgruppen und Wirkungsbereichen kommen. Durch eigene, teilweise sehr unterschiedliche Betroffenheit verfügen sie über ein großes gemeinsames Erfahrungspotenzial. Sie fangen auf, haben Verständnis und weisen auf Hilfsangebote von Institutionen und Fachspezialisten hin. Durch Hilfe zur Selbsthilfe stärken sie Anrufende in ihrer Verantwortung, Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit.

Um den Problemen der Anrufenden weitestgehend gerecht zu werden, ist der regelmäßige Besuch der Fortbildungen für unsere Telefonberater/innen verpflichtend. Neben aktuellen wissenschaftlichen Vorträgen über ADHS sind der konstruktive Umgang mit den eigenen Erfahrungen und der Abstand zur persönlichen Betroffenheit die wichtigsten Bausteine unserer Schulungen. Dies erreichen wir durch Supervision in unseren zweimal jährlich stattfindenden Schulungswochenenden.

Wer sich motiviert fühlt und an der Beratungstätigkeit interessiert ist, kann sich gerne unter der Tel.-Nr. 04121 - 807272 (Gerhild Gehrmann) melden.